Kind: Kinderkrankheiten und andere Krankheiten im Kindesalter

Kind: Kinderkrankheiten und andere Krankheiten im Kindesalter
Kind: Kinderkrankheiten und andere Krankheiten im Kindesalter
 
Als Kinderkrankheiten werden vor allem Infektionskrankheiten bezeichnet, die vorwiegend im Kindesalter auftreten, wie Masern, Mumps und Röteln, aber auch eine Reihe anderer Erkrankungen sind im Kindesalter häufig.
 
Zu den häufigsten durch Mikroorganismen hervorgerufenen Erkrankungen im Kindesalter gehören Mandelentzündungen (Angina tonsillaris), Atemwegsinfekte, Mittelohrentzündungen, Windpocken, Scharlach sowie Lungenentzündungen, während Keuchhusten, Mumps, Masern und auch die Röteln glücklicherweise seltener geworden sind, da viele Kinder bereits im Säuglings- beziehungsweise Kleinkindalter gegen sie geimpft wurden. Denn diese Kinderkrankheiten sind nicht so ungefährlich, wie viele meinen. So können die Masern und Mumps unter anderem zu lebensgefährlichen Gehirnentzündungen, Mumps bei Jungen zur Unfruchtbarkeit führen. Die Röteln sind für das erkrankte Kind zwar in der Regel harmlos, kommt es jedoch mit einer Schwangeren in Kontakt, die noch keine Röteln durchgemacht hat oder gegen sie geimpft wurde, kann die Infektion unter Umständen schwere Schäden beim ungeborenen Kind hervorrufen. Die Masern äußern sich zunächst durch Fieber, Erkältungssymptome sowie allgemeines Krankheitsgefühl. Anschließend kommt es zur Bildung weißer Flecken auf der Mundschleimhaut und zum Fieberanstieg. Meistens tritt dann zuerst am Kopf der charakteristische Masernausschlag auf, der schließlich den gesamten Körper bedeckt. Im Normalfall sinkt das Fieber nach drei weiteren Tagen und auch der Ausschlag klingt allmählich ab. Die Behandlung besteht eventuell in der Senkung des Fiebers und in Bettruhe. Bei den Röteln steigt das Fieber meist nicht so stark an, rote Flecken können vereinzelt am Körper auftreten. Gegen die Kinderkrankheit Scharlach steht keine Impfung, aber wirksame Antibiotika zur Verfügung. Scharlach äußert sich zunächst mit Fieber und Halsschmerzen. Die Zunge ist stark gerötet (Himbeerzunge) und es zeigen sich vor allem in der Leistengegend kleine rote Flecken. Gegen die Windpocken gibt es zwar eine Impfung, die bisher nur im Einzelfall durchgeführt wird, z. B. wenn das Immunsystem des Kindes geschwächt ist oder das Kind an einer Neurodermitis leidet. Bei den Windpocken kommt es ebenfalls zu einem charakteristischen Hautausschlag: zu roten Flecken, die sich rasch in Bläschen umwandeln, welche mit Flüssigkeit gefüllt sind und starken Juckreiz hervorrufen. Der Juckreiz kann z. B. durch das Auftragen von Salben gelindert werden.
 
Häufig ist im Säuglings- und Kleinkindalter auch das Dreitagefieber, das mit hohem Fieber einhergeht, aber ungefährlich ist. Ein bis zwei Tage nach Entfieberung tritt zusätzlich ein Hautausschlag mit feinen roten Flecken auf, der jedoch schnell verblasst. Das Fieber muss unter Umständen mit Wadenwickeln oder Fieberzäpfchen gesenkt werden. Keuchhusten (Pertussis) ist eine Erkrankung, die vor allem im Säuglingsalter einen schweren Verlauf nehmen kann. Sie beginnt mit leichtem Fieber, später kommt es zu Hustenanfällen mit stakkatoartigem Husten. Eine Schleimabsonderung während oder nach dem Husten ist ebenfalls häufig. Vor allem Säuglinge leiden oft unter Atemnot und bedürfen sofortiger ärztlicher Behandlung.
 
 Weitere häufige Krankheiten im Kindesalter
 
Durch Viren hervorgerufen wird eine weitere gefürchtete Krankheit im Kindesalter: der Pseudokrupp. Dabei handelt es sich um eine Erkrankung, die sich mit bellendem, trockenem Husten, einem pfeifenden Geräusch beim Einatmen sowie Atemnot äußert. Bei Verdacht auf Pseudokrupp sollte rasch der Arzt aufgesucht werden, der vermutlich ein Cortisonpräparat verordnen wird. Die Beschwerden können zunächst durch Beruhigen des Kindes und feuchtkalte Luft gelindert werden.
 
Bei einem Fieberkrampf wird das Kind bewusstlos, kurz darauf kommt es zu Muskelkrämpfen. Ein solcher Krampf kann durch schnell steigendes Fieber ausgelöst werden und ist im Normalfall nach ca. fünf Minuten vorüber. Meistens bleibt ein Fieberkrampf ein Einzelfall und ist harmlos. Dennoch sollte der Notarzt gerufen werden, der das Kind untersucht und den Fieberkrampf, falls er länger dauert, mit Medikamenten unterbricht. Durchfall oder Brechdurchfall kommt bei Kindern ebenfalls häufig vor. Oft sind es Viren oder Bakterien, die die Krankheit hervorrufen. Hält Durchfall oder Brechdurchfall länger als zwölf Stunden an, muss der Arzt aufgesucht werden. Insbesondere bei Kleinkindern besteht aufgrund des großen Flüssigkeitsverlusts die Gefahr der lebensgefährlichen Austrocknung. Die verloren gegangene Flüssigkeit sollte möglichst durch Elektrolytgetränke (in der Apotheke erhältlich) wieder zugeführt werden.
 
Auch Allergien treten im Kindesalter häufig auf; jedoch »verwächst« sich die Allergie in einem Teil der Fälle, sodass es im Erwachsenenalter seltener zu Beschwerden kommt.

Universal-Lexikon. 2012.

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